Zwischen Fläming und Havelland liegt die kleine Stadt Ziesar mit ihrer gleichnamigen Burg. Peter Muzeniek zeichnete die Burg. Erstmals urkundlich
erwähnt wurde sie, und auch die Stadt, im Jahr 948. Die Festung war als wichtiger strategischer Stützpunkt an
der Verbindungsstraße zwischen Magdeburg und Brandenburg entstanden. Die Burg
lag als Wasserburg sehr geschützt an einem heute nicht mehr vorhandenen See.
Wahrscheinlich erklärt sich daher auch der Name Zi-e-sar (slawisch: Zajeserc),
der übersetzt "Hinter dem See" bedeutet. Der Sage nach war die Burg eine Anlage mit sieben Türmen und eben so vielen Brücken, Mauern und Gräben. Sie entspricht einer so genannten Randhausburg mit freistehendem Bergfried (Wehrturm). Anfang des 13. Jahrhunderts ist die Burg Bischofssitz und von 1327 bis 1556 ständige Residenz der brandenburgischen Bischöfe. Der innere Hof wird von der Burgkapelle, dem Torhaus dem ehemaligen Palas (Bischöfliches Repräsentations- und Wohngebäude] mit angrenzendem, heute zweigeschossigen, Gebäudeteil und dem früheren Internatsgebäude umschlossen. Auch die Westseite war bis zum Brand 1857 durch ein Gebäude geschlossen. Von der Vorburg ist nur noch der Im 15. Jahrhundert errichtete Storchenturm erhalten. Ein im unteren Teil liegendes Verlies des Turms soll das Gefängnis (1413-16) des Ritters Jaspar Gans Edler Herr zu Putlitz gewesen sein. Der um 1200 gebaute Bergfried aus Granitquadern diente als Zuflucht der Burgbewohner. 125 Stufen führen in 35 Meter Höhe zur Bischofsmütze, die 1528 im Renaissancestil erbaut wurde. Der Turm ist nach Restaurierungsarbeiten seit 2000 für Besucher geöffnet und bietet einen schönen Ausblick über die Stadt Ziesar und Umgebung. Die Burgkapelle, 1470 von Bischof Dietrich von Stechow erbaut und geweiht, ersetzte einen Vorgängerbau. Sie fällt durch ihre original erhaltene, reich verzierte, spätgotische Fassade aus rotem Backstein und dem neogotischem Westgiebel besonders auf. Im Inneren der Kirche befinden sich grüne Blätterranken und dunkelrote Blütenornamente als Wandmalereien aus der Zeit uns 1500. Diese Kunstwerke werden zur Zeit restauriert. Der World Monuments Found (WMF) stellte für den Erhalt 70.000 Dollar zur Verfügung. Insgesamt kostet die Restaurierung 600000 Euro. Zu Pfingsten 2005 soll in der Burg Ziesar im Palas ein Museum über die Bischöfe von Brandenburg und ihre Residenz eröffnet werden. Die Sanierung der gesamten Burganlage soll 2006 beendet sein. Finanziert werden die Kosten – insgesamt 5,24 Millionen Euro - von der Europäischen Union und aus Bundes und Landesmitteln. Ziesar Touristeninformation Mühlentor 15 a, 14793 Ziesar, Telefon: 033330/ 654 101. - Ein Bericht von Gisela Schur - Für www.wohnen-in-berlinbrandenburg.de |